Bereits zum 27. Mal sind die verschiedensten Personen aus vielzähligen Branchen zusammengekommen, um gemeinsam mehr über E-Commerce, Onlinemarketing oder andere aktuellen Themen zu erfahren, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Unsere Experten haben wieder spannende und informative Vorträge vorbereitet. Dieses Mal ging es um aktuelle Fördermittel im Bereich des Onlinehandels und einen Anwendervortrag und Erfahrungsbericht zur Webshop-Erstellung mit WEBneo.
Auch dieses Jahr gab es wieder einen Videomitschnitt, sodass all diejenigen, die leider nicht persönlich dabei sein konnten, die Chance haben, die Präsentationen und alle weiteren Infos rund um den Abend in voller Länge anzuschauen.
1. Vortrag: „Aktuelle Fördermittel im Bereich des Onlinehandels“ von Roland Nette
Roland Nette ist Experte der avalia GmbH & Co. KG zum Thema Existenzgründungs- und Fördermittelmanagement. In seinem Vortrag informierte uns Roland über die aktuellen Fördermittel im Bereich des E-Commerce. Anschließend gab er noch einige Tipps zur Inanspruchnahme der Förderprogramme.
Zunächst sprach Roland über Förderprogramme auf Bundes- und Länderebene.
Förderprogramme auf Bundesebene:
1. go-digital
Go-digital ist ein Bundesprogramm mit dem Hintergrund Digitalisierung für Unternehmen zu unterstützen.
Das Förderprogramm unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe, welche ihre Geschäftsprozesse mithilfe digitaler Lösungen optimieren wollen.
Antragsberechtigt zum Förderprogramm sind Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von maximal 20 Mio. Euro.
Zum 01.01.2022 sind einige Neuerungen des Programms eingeführt worden. Zum einen sind die neuen Fördermodule der Digitalisierungsstrategie und Datenkompetenz hinzugekommen.
Bei der Digitalisierungsstrategie wird vermittelt, welche digitalen Investitionen für das Unternehmen sinnbringend sind, um dann eine Strategie für das sinnvolle Vorgehen zu entwickeln. Das Modul der Datenkompetenz beschäftigt sich mit der sinnvollen Nutzung von Daten, vor allem in Bezug auf Vertriebsaktivitäten und neue Geschäftsmodelle.
Die nächste Neuerung beinhaltet, dass Beratungsunternehmen nur maximal 30% des Vorjahresumsatzes bzw. nicht mehr als 300.000 Euro Fördermittel im Jahr bewilligt bekommen dürfen. Der Hintergrund dieser Neuerung ist folgender:
Im Gegensatz zum Erstattungsprinzip, wo bei einer Investition Zuschüsse nach Zahlung zurückkommen, beantragt die Agentur die Fördermittel. Das Unternehmen selbst zahlt nur die Hälfte und den Rest holt sich die Agentur im Anschluss zurück. So ist eine höhere Liquidität des Unternehmens gesichert.
2. INQA – Coaching
Das Programm INQA – Coaching bietet für kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit einen Zuschuss für eine Prozessberatung, genauer eine Buttom-Up-Beratung, zu bekommen. Das heißt, der Prozessberater erarbeitet gemeinsam mit den Mitarbeitern Lösungen im Bereich der Digitalen Transformation, welche wiederum an die Geschäftsführung weitergegeben werden.
Der Vorteil dabei ist der direkte Bezug zu den Mitarbeitern und das schnellere Voranbringen des digitalen Wandelprozesses.
Der Zuschuss liegt bei diesem Förderprogramm bei bis zu 80% in den neuen Bundesländern und bis zu 12 Beratungstagen.
3. BMWK – Digital jetzt
Das Programm Digital jetzt beinhaltet die Förderung von Individualprogrammen, Softwarelösungen wie die Einführung von CRM, ERP, Onlineshops und andere sowie die Schulung der Mitarbeiter im Sinne der digitalen Transformation.
Der Zuschuss bei diesem Programm liegt bei kleinen Unternehmen bei 40%, für Unternehmen in einer strukturell schwachen Region kommen noch 10% pauschal oben drauf und für Investitionen im Bereich IT-Sicherheit kommen weitere 5% hinzu.
Förderprogramme auf Länderebene- Sachsen:
1. Digitalisierung
Das Programm Digitalisierung ist die Fortführung und Verbindung der beiden Programme E-Business und Informationsschutz. Bis 2027 werden 55 Mio. EFRE- und Landesmittel für 3600 Projekte zur Verfügung gestellt.
Das Programm wurde in zwei Bereiche aufgeteilt:
Heranführungsprojekte:
- Kleinstunternehmen
- Projekte zur Heranführung an Themen der digitalen Transformation
- erstmaliges Digitalisierungsprojekt im Unternehmen
- Verbesserung des Digitalisierungsniveaus
Transformationsprojekte:
- Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen
- komplexe Projekte zur digitalen Transformation
- komplexe Geschäftsprozesse digitalisieren, neue Geschäftsmodelle einführen, bestehende Geschäftsmodelle verbessern
Die zuwendungsfähigen direkten Ausgaben beinhalten dabei:
- Fremdleistungen für Planung, Konzipierung, Vorbereitung und Realisierung
- Anschaffung notwendiger Hardware und Software (auch Miete, Software as a Service)
- Einführung der Lösung inkl. Schulung
Die Höhe der zuwendungsfähigen Ausgaben und die Höhe des Zuschusses sind dabei je nach Unternehmensgröße begrenzt.
Zum Schluss stellte Roland noch einige Praxistipps für die Inanspruchnahme der Fördermittel vor:
- Kein Beginn vor Antragstellung! – Angebote vorab einholen und an Richtlinie anpassen
- Registrierung Digital Jetzt auch wenn Losverfahren
- Bei Beantragung von Ländermitteln auf Niederlassungen in anderen Bundesländern achten
- Änderungen unverzüglich mitteilen – Darauf achten, dass das Förderziel noch erhalten bleibt
- Verlängerung nur innerhalb des Bewilligungszeitraumes
- Prüfung der Ländermittel häufig bei Projekten, welche die maximalen förderfähigen Kosten ausschöpfen – Bereits im Vorfeld darauf einstellen
- Bei Nutzung neuer Richtlinie auf Länderebene werden oft über die Zeit Erfahrungen gesammelt und so auch in der Periode Anpassungen vorgenommen
- Kommunikations- und Informationsverpflichtung beachten
Schaut euch hier in Ruhe Rolands Präsentation an: Präsentation Roland
2. Vortrag: „Dresdner Backhaus – Eine Website für das Handwerk“ von Linda Hanni Müller
Linda Hanni Müller ist seit 2015 Geschäftsführerin des Dresdner Backhauses und lieferte uns in ihrem Vortrag einen Einblick in die Transformation des alten Webshops des Unternehmens hin zum neuen, samt der Gründe, Hürden und Zukunftseinblicke, die sich dabei ergeben haben.
Zunächst ging Linda auf die Probleme des alten Webshops ein und stellte dann vergleichend den Stand des neuen Webshops vor.
Des Weiteren sprach Linda über die technischen Hürden, die sich in der Vergangenheit bei dem Aufbau eines neuen Webshops ergeben haben: Zwei Systeme sollten so gepflegt werden, dass diese auf einer Plattform geführt werden konnten. Dies konnte mit der Hilfe von WEBneo realisiert werden.
Folgend präsentierte Linda die Umsetzung des Shops mit Shopware:
Mit WEBneo konnten verschiedene Plugins integriert werden, die den Bestellprozess individuell auf das Unternehmen angepasst und so auch optimiert haben. Außerdem gab sie Einblicke auf einige Backend Features des Shopware Shops.
So können mithilfe von Shopware demographische Merkmale der Nutzer bestimmt oder Marketinganalysen zu Umsätzen, Artikelverkäufen, Kunden und weiterem durchgeführt werden.
Schließlich ging Linda auf die Pläne für die Zukunft ein, die in Bezug auf den Shop noch umgesetzt werden sollen. 2021 wurde der Newsletter Versand mithilfe von CleverReach realisiert. Der Versand erfolgt durch WEBneo, wozu zukünftig auch ein Redaktionsplan erstellt wird, an dem sich die jeweiligen Newsletter orientieren. Dieser ist aber vor allem von Bedeutung, um die Menüstruktur passend zur jeweiligen Saison und Abstimmung der Werbemaßnahmen anzupassen. Des Weiteren soll die Kommunikation des Webshops und Warenwirtschaftssystems BBN umgesetzt werden, damit Kunden ihre Pakete tracken können und diese ihre Bestellungen und Rechnungen im eigenen Kundenkonto einsehen können.
Schaut euch hier in Ruhe Lindas Präsentation an: Präsentation Linda