Am 14. November 2024 öffneten sich die Türen der Alten Fettschmelze für den 31. E-Commerce-Stammtisch Dresden, der diesmal direkt in den Räumlichkeiten der WEBneo GmbH stattfand. Die Teilnehmer hatten somit nicht nur die Gelegenheit, die erweiterten Büros zu besichtigen, sondern auch in lockerer Atmosphäre spannende Vorträge und anregendes Networking zu erleben.
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Abends hätten aktueller nicht sein können: Daniel Dietze zeigte, warum barrierefreie Websites weit mehr als nur eine gesetzliche Pflicht sind, sondern auch strategische Vorteile bieten. Lukas Kratzsch und Hendrik Zobel ergänzten den Abend mit praxisnahen Einblicken in die Welt der Sicherheit im E-Commerce und erklärten, wie Unternehmen mit einfachen Maßnahmen ihren Online-Auftritt schützen können.
In entspannter Atmosphäre tauschten sich die Teilnehmer aus der E-Commerce-Branche aus, knüpften neue Kontakte und diskutierten über die Herausforderungen und Chancen der digitalen Welt.
1. Vortrag: E-Commerce, aber sicher? | Lukas Kratzsch & Hendrik Zobel – Sicher & Privat
Der Vortrag „E-Commerce, aber sicher!“, gehalten von Lukas Kratzsch und Hendrik Zobel, behandelte die Bedeutung von Sicherheit im Onlinehandel und gab hilfreiche Einblicke, wie Betreiber ihre Webshops besser schützen können.
Im Hauptteil ging es um konkrete Maßnahmen, um Webshops sicher zu gestalten. Besonders hervorgehoben wurde die Wichtigkeit eines geschützten Logins. Passwörter sollten nicht nur komplex sein, sondern idealerweise durch Passphrasen oder Technologien wie Passkeys (bspw. FIDO2) ersetzt werden, die eine sicherere Authentifizierung ermöglichen. Ergänzend dazu wurde die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) vorgestellt, bei der Nutzer über zusätzliche Einmalcodes eine weitere Schutzebene erhalten. Zur Kontrolle, ob eigene Zugangsdaten bereits kompromittiert wurden, empfahlen die Referenten Tools wie haveibeenpwned.com.
Für die praktische Umsetzung rieten die Experten zu einem strukturierten Ansatz: Zunächst sollte der IST-Zustand des Webshops analysiert werden, gefolgt von der Definition eines SOLL-Zustands. Danach sind gezielte Maßnahmen einzuleiten, um Sicherheitslücken zu schließen und die Schutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen.
Klickt hier, um Euch die Präsentation noch einmal anzusehen.
2. Vortrag: Barrierefreiheit im Web: Mehr als nur eine Pflicht | Daniel Dietze, Geschäftsführer Digitalwert GmbH
Daniel Dietze, Geschäftsführer von Digitalwert, hat in seinem Vortrag eindrücklich vermittelt, warum Barrierefreiheit im Web weit mehr ist als nur eine gesetzliche Pflicht. Mit seiner Expertise zeigte er, wie digitale Inklusion nicht nur Menschen mit Behinderungen zugutekommt, sondern für eine Vielzahl von Menschen von Vorteil ist. Dabei betonte er, dass Barrierefreiheit ein Gewinn für uns alle sein kann – von Personen mit dauerhaften Einschränkungen bis hin zu denen, die situative Herausforderungen erleben, etwa in lauten Umgebungen oder bei der Nutzung mobiler Geräte.
In seinem Vortrag erklärte Daniel, dass das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Deutschland einen verbindlichen Rahmen setzt, der Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen bis Juni 2025 barrierefrei zu gestalten. Es basiert auf den international anerkannten Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), insbesondere auf dem Level AA. Er hob hervor, dass diese Anforderungen nicht nur für Websites gelten, sondern auch für mobile Apps, Selbstbedienungsterminals und digitale Dokumente. Er machte zudem deutlich, dass Unternehmen, die frühzeitig Barrierefreiheit in ihre Strategie integrieren, nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern auch ihre Zielgruppe erweitern und Wettbewerbsvorteile gewinnen können.
Ein zentraler Punkt seines Vortrags war die praktische Umsetzung der Barrierefreiheit. Daniel Dietze zeigte anhand anschaulicher Beispiele, wie semantisches HTML, eine logische Seitenstruktur und die Unterstützung von Screenreadern wesentliche Bausteine für barrierefreie digitale Inhalte sind. Ergänzend ging er auf die visuelle Gestaltung ein, bei der Kontraste, gut lesbare Schriftarten und alternative Darstellungsmöglichkeiten für Farbenblinde im Fokus stehen. Besonders wichtig sei dabei, dass Informationen niemals nur über Farben vermittelt werden, sondern durch zusätzliche visuelle Indikatoren wie Symbole oder Texte ergänzt werden.
Barrierefreiheit sei auch eine Aufgabe, die alle im Team betrifft: Designer, Entwickler und Content-Ersteller. Nur ein interdisziplinärer Ansatz, bei dem alle Teams von Anfang an eingebunden werden, könne gewährleisten, dass digitale Produkte wirklich barrierefrei sind. Daniel unterstrich, dass Schulungen und ein Bewusstsein für die verschiedenen Zielgruppen entscheidend sind, um nachhaltige und qualitativ hochwertige Lösungen zu schaffen.
Abschließend zeigte Daniel, dass Barrierefreiheit mehr ist als eine rechtliche Notwendigkeit. Sie ist eine Chance für Unternehmen, sich positiv zu positionieren, eine breitere Zielgruppe zu erreichen und die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern.
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